Meine Tante überließ mir mit sieben Jahren ihren Dackel Bessie. Ich kannte Bessie sehr gut, da ich den Großteil meiner bisherigen Kindheit bei meiner Tante im Tessin aufgewachsen war. Tante Hanna zog der Liebe wegen halbjährig nach England und wollte Bessie die lange Quarantäne nicht zumuten.
Bessie war eine typische Dackeldame: verwegen, stur, mit ordentlich Jagdtrieb ausgestattet und den schönsten krummen Beinen.
Meine Aufgabe war es den angelernten Erziehungsstand des Hundes zu halten, was mir ausgesprochen gut gelang.
Wir zogen stundenlang gemeinsam durch die Gegend und niemand sorgte sich um mich, da Bessie ja an meiner Seite war.
Ab und an schlossen sich uns Freundinnen mit Hunden an oder ich hütete Hunde von Nachbarn und Bekannten. Bald sprach sich herum, dass von mir beaufsichtigte Hunde besonders glücklich und wohlerzogen wieder nach Hause kamen.
Bei meinen weiteren Aufenthalten im Tessin, oft im Herbst zur Jagdzeit, verbrachten Bessie und ich die Tage im Wald. Die Jäger gaben mir ihre Hunde zum Treiben mit und luden mich zu den Jagden ein.
So wurde ich schon als junges Mädchen geschätzte Hundeführerin der Tessiner Jagdgesellschaften. Die Jäger und Ihre Frauen zeigten mir gegenüber stets ein sehr höfliches, ausgezeichnetes Benehmen.
Diese Lehrjahre prägten meine Leidenschaft für die Jagd, die Jagdhunde und diese Lebensart.
Die Zeit meiner Ausbildung und die Gründung meiner eigenen kleinen Familie mit der Geburt meiner Töchter wurde begleitet von Shiwa meiner Huskie-Mischlings-Hündin. Dieser Nichtjagdhund schlich sich in mein Herz durch das fabelhafte, unabhängige, sehr ursprüngliche Wesen ihrer Mutter. Und bestätigte erneut: für einen Jagdtrieb braucht es nicht das Prädikat Jagdhund.
Nach ihrem Tod mit 14 Jahren und etwas älteren Kindern kam Mia, eine Irish Setter Hündin zu uns ins Leben und mit ihr auch endlich die deutsche Jagdlizenz. Mias Ausbildung erfüllte mich so, dass ich mich seit 2005 in der Jagdhundeausbildung betätigte.
Meine Hundeschule Hundepark-Birk widmet sich der Hundeausbildung aller Rassen und Hundetypen, doch sind es natürlich hauptsächlich Jagdhunde oder Jagdhundmischlinge die uns aufsuchen. Da wir von der Welpenschule an die Hundehalter und ihre Hunde begleiten, erreichen auch Nichtjäger mit ihren Hunden tolle Ergebnisse, sodass auch deren Hunde jagdnah und artgerecht beschäftigt werden. Besonders die Labrador Retriever und Golden Retriever sind bei uns stark vertreten in der Dummyarbeit genauso wie bei jaglichen Trainings und Prüfungen.
Mia starb leider 2013 mit 13 Jahren. Sie ist unvergessen. Heute gehören zu unserem Rudel der Parson Jack Russell „Nelson“, der Patterdale Terrier „Tuula“ und der Deutsch Kurzhaar „Ludmilla“.
Da ich es liebe zu schreiben verbinde ich nun mein unglaublich erfüllendes, naturnahes Leben mit Hunden und meine Leidenschaft des Schreibens in diesem Blog.