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Max und Timmy

Timmy ist ein Flat Coated Retriever, der auf eine lange Ahnentafel zurückblickt. Champions und Gewinner ab der Jugendklasse schmücken seinen Stammbaum und ja es stimmt, er ist ein unglaublich schöner Hund. Timmy begann seine Kariere in der Welpenstunde und zeigte sich als typischen Flat. Meist konzentriert auf die eigenen Pläne und nicht gewillt sich Bändigen zu lassen. Herrchen schwitzte ganz schön und überprüfte die Rassebeschreibung noch einmal daraufhin, welchen Teil er damals nicht verstanden hatte. Den einfachen Familienhund für Ersthundehalter hatten sie sich etwas anders vorgestellt.

Meine Einladungen in die Dummiegruppen wurden abgelehnt oder ignoriert. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass ihr Wildfang in einer Arbeitsgruppe gut aufgehoben ist, ohne zum Klassenkasper zu mutieren. 

„Das kann der NIE!“  Gemeint war: Sitzen bleiben, Zurückkommen, Tun was er soll und nicht was er will! Allerdings sah ich Frauchen regelmäßig, unbemerkt von ihr, beim Spaziergang Stöcken spielen. Timmy brachte jedes brav zurück! Dann kam der Anruf: „Max möchte sich einmal das Apportiertraining anschauen!“ Überzeugt klang der Vater nicht von diesem Vorhaben. Vielmehr hörte es sich an als plane Max ein außerordentliches Wagnis. 

Max war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt, konnte sich gut konzentrieren und hörte aufmerksam zu. Wir begannen unser Training mit Bedacht und Timmy erwies sich als begabter Schüler. Sehr schnell begriff er, dass sich die Zusammenarbeit für ihn auszahlt. Timmy wurde aufmerksam, konzentrierte sich auf sein Herrchen und zeigte sich wieder als typischer Vertreter seiner Rasse. Er wollte arbeiten, sich durch Dickungen schlagen und schnell, mit Dummy im Fang, über die Wiesen laufen.
Ruck Zuck wurde aus Max und Timmy ein Team. Timmy geht kein Risiko ein, so lässt er seinen Max nie aus den Augen und wenn Max nach der Dummieweste greift ist Timmy neben ihm. Max´s Papa kommt auch gerne mit Timmy in die Hundeschule und so ein bisschen Basics in der Gruppe sind schließlich auch wichtig.
Max darf in die Papa/Timmy-Gruppe am frühen Samstag morgen nicht mehr mitkommen. Sobald Max dabei ist möchte Timmy nicht mehr mit dem Papi üben. Er macht keinen Hehl aus seiner Vorliebe und setzt sich bei jeder „Bleib-Übung“ nicht dem Papi zugewandt, sondern Max. Bewegt sich Max interpretiert Timmy dies als Aufforderung zum Kommen. Schwupps sitzt er neben Max und ist bereit für seine wahre Leidenschaft.
Schon bald konnte ich die Beiden in unsere Dummiegruppe einladen. Wir treffen uns meist am Sonntag und üben in Feld, Wald und am Wasser alles was die Retrieverarbeit so hergibt. Vieles, eigentlich fast alles, ist „Neuland" für Max und Timmy aber Max beobachtet die erfahrenen, guten Hundeführer und seit Timmy gesehen hat wie schnell Farah, der Labrador von Lisa, die Aufgaben erledigt, gibt er auch Gas. 
Inzwischen ist auch Max Papa entspannt. Der war nämlich beim Debut so nervös, dass seine Hände zitterten und er vor Aufregung nicht stillstehen konnte. Und zum Glück kommt nun auch die Mama gerne mit, sogar am Muttertag, schließlich ist alleine feiern auch langweilig. Sie hat natürlich eine der wichtigsten Aufgaben. Reicht sie doch dem begabten Hundeführer um zehn Uhr das erste belegte Brötchen und gefühlt alle halbe Stunde ein weiteres!
Vielen Dank an alle Teilnehmer, die ihre Liebe ihren Hunden, der Hundearbeit, dem Hundepark-Birk und mir persönlich viel Freude schenken.

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Glaser (Freitag, 14 Mai 2021 20:40)

    Danke an das Team und besonders an Dich, Julia. Wenn Ihr uns mit Euren wunderbaren Trainings aus dem Alltag herausholt. Für mich ist so ein Apportiersonntag jedes Mal, wie ein kleiner kurzurlaub.