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Wie war Weihnachten?

Wer glaubt, dass Weihnachten 2020 ein eher außergewöhnliches Ereignis war, hat recht. Aber es gibt auch in diesem Jahr eine unumstößliche Gesetzmäßigkeit. Immer zu Weihnachten sind unsere Labradorhündinnen Sissi und Eida läufig. Es wäre ja auch langweilig zwischen dem ersten und fünfzehnten Dezember läufig zu werden. Dieses herausragende Ereignis würde im einsamen Hofgut in Bayern, womöglich minimal beachtet vorübergehen.

Sissi’s Läufigkeit beginnt, unabhängig von der Reisezeit, zwei bis drei Tage vor Reisebeginn. Dadurch entwickelt sie sich, während ihres Aufenthalts in Donaueschingen weiter bis zur Standhitze. Nelson, unser 15 Jahre alter Person Russell Terrier, begleitet zwangsläufig diese Entwicklung.

Man muss ihm zu Gute halten, dass er nicht derjenige ist, der beim ersten guten Geruch völlig durchdreht und Lieder sinkt oder nicht mehr essen kann. Aber natürlich überprüft er den Stand und lässt „seine“ Hündin nicht mehr aus den Augen. Dies ist schon ein ordentlicher Stress für den alten Herrn. Aber damit nicht genug! 

 

Nach ein bis zwei Tagen Aufenthalt beginnt Eida zu färben.

So vermischen sich zwei schwarze, gleichaltrige Hündinnen zu einem Geruchspotpourri und der alte Herr weiß nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Da er nicht mehr gut sieht und stocktaub ist, bleibt ihm nur die Nase. Kaum hat er die interessante Hündin ausgemacht dreht diese sich um, ihre Schwester kommt vorbei und Nelson muss von vorne anfangen zu suchen und zu finden.

So steht er vor dem Kindergitter am Hundezimmer und lässt seinen ganzen Charme spielen. Während Sissi sich ihm durchaus zugeneigt zeigt, knurrt Eida ihn böse an. Was ihn nicht stört - er hört es ja nicht mehr! Bevor sie nicht ihr „böses Gesicht“ mit gezogenen Lefzen aufsetzt, merkt er nichts.

 

Da ja Weihnachten ist und die Hunde auch an den Feierlichkeiten teilhaben sollen, ist die ganze Familie beschäftigt die Hunde zu organisieren, Nelson vor sich selbst zu schützen und die Illusion einer besinnlichen Festlichkeit zu erhalten. Diese Stimmung nutzte der Deutsch Kurzhaar Ludmilla, um sich die Geschenkeleckerlis für alle Hunde zu stibitzen und noch vor der Bescherung alle alleine zu fressen.

 

Tuula, der Patterdale, hofft, dass der Alptraum von zu viel Hundebesuch bald vorübergeht. 

 

Und Nelson hat über Nacht, wenn seine Angebeteten für ihn unerreichbar im Hundezimmer versorgt sind, doch noch etwas Hunger bekommen. Fündig wurde er in der Jackentasche meines Schwiegersohns, der sich vor einem Spaziergang unbedarft ein paar Leckerli eingesteckt hatte. Aufgefallen ist diese nächtliche Aktion erst am nächsten Morgen, als beim Einkauf auf dem Markt das Wechselgeld aus der Jackentasche genau so rausgefallen ist, wie es reingesteckt wurde. Da Nelson keine Knöpfe öffnen kann, hat er sich mit spitzen Zähnen von unten Zugang verschafft!

 

Und so heißt es auch dieses Jahr, wie in jedem Jahr: „Frohe Weihnachten“!

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