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Der erste Tierarztbesuch mit Welpe

Ihr Welpe ist nun zwischen der 12. und 15. Woche. Jetzt ist die dritte und letzte Impfung des Grundschutzes fällig, wodurch sich natürlich der erste Besuch beim Tierarzt ergibt. Die Leser, die über einen besonders aufgeweckten Welpen verfügen haben diesen wahrscheinlich schon hinter sich. Der Einfallsreichtum der Welpen ist so vielfältig, dass selbst bei gründlicher Recherche eine vollständige Aufzählung aller Gefährdungmöglichkeiten unmöglich ist.

Außerdem käme nur eine lange Liste an Horrorszenarien zustande, so lassen wir uns lieber überraschen.

Meine Irish Setter Hündin Mia hat sich an ihrem ersten Tag bei uns während eines Ausflugs an einen See mit einer beachtlichen Portion stinkenden, vergammelten, undefinierbaren Fisch den Bauch vollgeschlagen. Möglich war das aufgrund meiner Kurzsichtigkeit. Ich hielt den Fisch für eine Holzplanke und lies sie gelassen gewähren. Als mir mein Irrtum auffiel und der kleine Hund im Gesamten wie eine Kloake roch, entschloss ich mich vorsorglich einen Mediziner um Rat zu fragen.

Der blieb gelassen, gab mir auf Mia zu beobachten und prognostizierte, dass aufgrund der „natürlichen“ Nahrung sicher alles gut gehen würde. Beim Rausgehen sah ich noch wie er alle Fenster weit öffnete und ich hoffte, dass der kleine Hund diese stinkende Delikatesse nicht auch noch ins Auto spukt. Mia vertrug ihre Zwischenmahlzeit jedoch ausgezeichnet, ihr Magen war zeitlebens äußerst stabil und das Fell nach knapp fünf Tagen (mit duschen) wieder gut riechend.

Die kleine Ira, die süße Magyar Vizsla Dame von den Bildern, war mit ihrer Unterbringung in der Autobox während der Fahrt nicht einverstanden und quetschte sich durch die Gitterstäbe. Da diese nicht zur Seite gingen blieb sie stecken, was Thomas ein Riesengeschrei und Ira ein fettes Hämatom einbrachte.

Retriever, Spaniels und Beagle besuchen oft unplanmäßig den Tierarzt, weil sie essbar und nicht essbar noch nicht unterscheiden können, wobei Retriever und Beagle zeitlebens mit diesem Thema zu kämpfen haben.

Vorstehhunde bekommen im ersten Lebensjahr ihre viel zu langen Gliedmaßen nicht in den Griff, Dackeln und Terriern kann ihre angeborene Selbstüberschätzung Probleme mit Artgenossen bescheren.

Unser Patterdale Terrier Tuula steckte in einem unkonzentrierten Augenblick unsererseits selbstverständlich und ohne zu fragen ihre kleine Nase in Mias Futternapf. Wohlgemerkt während Mia ihre Nase auch darin hatte. Für Tuula eine lebenslang anhaltende Lektion über Distanz und Nähe, Mein und Dein!

Wer bisher Glück hatte und noch nicht beim Tierarzt war, kann nun mit 12 Wochen zur Impfung seinen Welpen vorstellen.

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