Nun hat das acht Wochen lange Warten ein Ende und der Welpe darf in sein neues zu Hause einziehen. Die meisten Hundebesitzer holen selbst ihren Welpen. Meist ist das mit einer Autofahrt von einigen Kilometern verbunden.
Selten liegt Freude und Leid so eng beieinander, wie bei der Übergabe des Welpen.
Die neuen Halter sind im Freudentaumel und der Züchter verdrückt oder weint ein paar Tränen. Die einen stehen begeistert am Anfang, für den anderen endet eine wahnsinnig arbeitsreiche aber auch
sehr erfüllende Zeit. Bedeutende Emotionen wie Liebe, Vertrauen, Verständnis, Abschied und Zuversicht in das Leben liegen in diesem Augenblick. Bewusst wahrnehmen und zulassen ermöglicht uns eine
sehr persönliche Begegnung mit tiefen Gefühlen.
Es heißt, der Welpe entwickelt zu diesem Familienmitglied auf dessen Schoß er nach Hause fährt die intensivste Bindung. Bei längerer Heimfahrt können die Schöße ja geteilt werden. Bei sehr langen Fahrten kann der Hund auch in eine Box abgelegt werden. Ich finde es nur eine unangenehme Vorstellung, wenn der Hund direkt nach dem Abschied alleine, ohne Körperwärme in einer Box im fremden Auto sitzen muss.
Wer keine andere Möglichkeiten hat, weil er alleine fährt kann zum Trost meinen Artikel „ Ein ganz besonderer Hund“ lesen.
Zu Hause angekommen sollte der Welpe sich zuerst einmal im Garten oder auf eine Grünfläche lösen und ein bisschen orientieren können. Erwarten sie bitte nicht zuviel! Er wird maunzen und sich ein bisschen beschweren, allgemein noch keinen wahnsinnig glücklichen Eindruck machen. Das liegt aber daran, dass er einfach noch nicht weiß, was für ein tolles neues zu Hause er hat. Es sollte nicht ihr Ziel sein ihm das so schnell wie möglich zu zeigen sondern Ruhe und Gelassenheit sind das Gebot der Stunde.
Eine ordentliche Portion Essen unterstützt die positive Stimmung jedenfalls und sollte ziemlich rasch gegeben werden.
Nun beginnt die Zeit des Kennenlernen, der Mensch durch liebevolles Betrachten, der Welpe über die Nase. Vorwitzige Welpen werden neugierig die Umgebung erkunden, Ruhigere erst einmal abwarten. Sie dürfen ihn auf dem Schoß schlafen lassen, streicheln, spielen wenn er mag, sie brauchen nicht flüstern oder die Kinder zur Ruhe ermahnen. Der Welpe möchte sich an sein neues Leben gewöhnen und das kann er nur wenn sie ihr normales Leben leben.
Lassen sie den Welpen so spät wie möglich noch einmal in den Garten. Dort sollte von ihnen keine große Interaktion kommen. Der Welpe braucht Zeit und Ruhe für sein Geschäft. Ist dieses verrichtet können alle glücklich ins Bett. Der Welpe sollte in seiner Box schlafen, schön ist aber wenn er Atemgeräusche hören kann und somit fühlt, er ist nicht alleine. Die Decke die sie vom Züchter mitgenommen haben, gibt ihm Geruch und damit Sicherheit von zu Hause.
Übrigens lasse ich niemals meine Welpen abends um 22.00 Uhr noch eine große Portion Wasser trinken. Ich achte darauf, dass sie im Laufe des Abends getrunken haben. Welpen trinken weniger als man vielleicht vermutet. Keine Sorge deshalb!
Am nächsten Morgen, wenn alle hoffentlich gut ausgeschlafen sind ist Eile geboten. Raus aus den Federn, rein in die Klamotten die zur Hand sind, Welpen unter den Arm und Sprint in den Garten.
Jetzt sind sie Welpenmami und Welpenpapi und gehören zu der Gruppe, die sehr eigene Modekreationen entwickelt. Gartenstyle statt Streetstyle, gerne Bademantel mit Gummistiefel, Regenjacke mit Nachthemd, Schlafanzug mit Trenchcoat, Regenhut mit Strickweste über Oversize Pullover……..!
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