· 

Rückblick auf den Sommer…

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen.

Im Sommer verlegen wir immer das Wohnzimmer nach draußen, sitzen an Seen, Bächen, rennen durch hohe Wiesen und ziehen Schleppen über die Kurzen. Abends bin ich verschwitzt, glücklich und sehr müde. Nach dem Aufwachen ist alle Energie wieder da und ich kann es nicht abwarten mich wieder ins Leben zu stürzen. Da ich diesen Blog sehr früh morgens schreibe, fehlte mir diesen Sommer die innere Ruhe und Konzentration.

Zu unserer Riesenfreude haben einige unserer Trainingshunde sehr gute Prüfungen absolviert. Cosmo, der Golden Retriever Rabauke hat gezeigt was in ihm steckt und lief eine wunderschöne Unterordnung bei der Begleithundeprüfung. Sein Frauchen Andrea ist stolz und glücklich. Luna eine unsere Flat Hündinnen ist durch die bestandene Begleithundeprüfung nun offiziell Schulhund und kann ihr Frauchen weiterhin begleiten.

 

Der Labrador Barclay und die andere Flat Hündin Phoebe starten demnächst verdient in Dummy A . Beide sind vom Ehrgeiz gepackt die nächsten Herausforderungen anzunehmen. Conny, Phoebes Frauchen hat bis dorthin ihre Aufregung verkraftet und zittert hoffentlich nicht mehr. Alfred von Barclay ist sowieso entspannt, bei ihnen ist der Hund aufgeregter als das Herrchen.

Dieser Sommer brachte uns auch eine erfreuliche persönliche Begegnung – wir lernten Uwe Heiß kennen. Natürlich kannten wir Uwe und seine Arbeit schon früher aber eben nicht persönlich.

Wir verbrachten viel Zeit mit der Ausbildung von Qlementina und widmeten uns allgemein dem Thema Hundeausbildung. So konnte es schon passieren, dass in einer Trainingsstunde Uwe Heiß plötzlich auftauchte. Nach ca. 10 Minuten und dank Uwes einfühlsamer Art konnten die Trainierenden dann auch wieder normal atmen.

Um möglichst vielen an ernsthafter Hundeausbildung Interessierten, die Möglichkeit zur Weiterbildung zu ermöglichen organisierten wir ein Schweißseminar. Wir entschieden uns für Schweiß, weil wir gerade eine Menge kleiner Schweißhunde im Hundepark trainieren. Das Seminar war eine echte Bereicherung. Schweiß, dieses ungeliebte, dringlichste aller Ausbildungsfächer war auch in meinem Verständnis mit Mühsam und Last verbunden.

Nun würde ich am liebsten sofort loslegen!

Ich möchte hier nicht technisch die Methode erklären, dafür sollte man wirklich selbst Uwes Seminare besuchen. Mich beeindruckt vielmehr Uwes grundsätzliches Herangehen ans Hundetraining. Wir haben uns einen ganzen Tag mit Motivation beschäftigt. Mit der des Hundes wohlgemerkt! Uwe führt die Anforderungen an die erforderliche Arbeit und die Fähigkeiten des Hundes so übereinander, dass schon dadurch eine „Spur“ entsteht, die der Hund gerne läuft.

Sein bis ins Detail durchdachtes Vorgehen lenkt den Hund in erwünschtes Verhalten.Ganzheitlich ist der Begriff, der sich mir immer wieder aufdrängt, unter  Berücksichtigung von Rasse, Wesen, ursprüngliche Aufgaben, Temperament und dem dazugehörigen Menschen.

Dabei liebe ich seine direkte, ehrliche Art und seinen klaren Blick für unsere liebsten Freunde. Ohne diese Schlitzohren zu verklären und als selbstlose, vom Helfersyndrom geplagte Menschenfreunde hinzustellen macht er klar, dass nur in der Zusammenarbeit und den vom Menschen geschaffenen Grundvoraussetzungen die Motivation des Hundes sich entwickeln kann.

Praktisch hütet er keine Geheimnisse, die er nicht verraten würde. Er zeigt und erklärt an den mitgebrachten Hunden seine Technik. Die Ergebnisse stellen sich unmittelbar und für jeden sichtbar ein.

Der zweite Tag widmete sich dem Thema…. und wenn der Hund mal keine Lust (Motivation) hat? Immer wieder war von Zwang die Rede. Allerdings beschäftigen wir uns mehr mit der Definition des Wortes und den gesellschaftlichen Schwierigkeiten mit Zwang. Im Hundewesen wohlgemerkt! Bei uns Menschen/Kindern hat unsere Gesellschaft keine Skrupel Zwänge einzufordern.

Uwes Auslegung des Zwangs beruht grundsätzlich auf einen gut ausgebildeten und eingearbeiteten Hund. Und dies ist doch eigentlich das, was wir alle wollen! Das Seminar war anspruchsvoll. Uwe bietet nicht die einfache, „so hat man es schon immer gemacht“ oder deren Vereinfachung als Lösung. Die Fakten der Lernpsychologie sind die Grundlagen seiner Hundeausbildung. So bewegt man sich in der Realität und nicht in der individuellen Beliebigkeit eines Hundetrainers.

Für den Hundeführer bedeutet Hundeausbildung nach Uwe Heiß: Fleiß, Selbstkritik, Konzentration, Bereitschaft schon sicher geglaubtes noch mal zu wiederholen, Fairness, Sicherheit und Charakter.

Dazu Humor! Es wurde herzhaft und viel gelacht an diesen zwei erfüllenden Tagen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0